Montag, 10. August 2009

Kalauer

Oh, wie peinlich!

Verzeihen Sie bitte vielmals – diese Liste war überhaupt nicht zur Veröffentlichung gedacht, sondern nur für den internen Gebrauch. Der Praktikant sollte sie eigentlich nur abtippen, ausdrucken, laminieren und an die Wand hängen – neben seine komische Hausordnung –, aber doch nicht ins Internet stellen! Auf die Jugend von heute ist eben kein Verlass mehr.

Und wie die letzten vier Punkte auf die Liste gekommen sind, kann ich mir überhaupt nicht erklären, und Ihnen erst recht nicht. Muss wohl am Wetter liegen. August ist ein grausamer Monat: Der Sommer ist halb vorbei und hatte sich womöglich nur versprochen, als er soviel zu versprechen schien.

Ansonsten geht bei uns alles seinen geregelten Gang. Qualität kommt von quälen, das wissen selbst unsere Topfpflanzen, die in ihren Töpfen vegetieren. (Was für welche? Na, Sie wissen schon, Ikea-Pflanzen halt.) Der Praktikant praktiziert vor sich hin, die Sonne sonnt sich von früh bis spät in ihrem eitlen Schein. Einzig der Buchhalter im Büro gegenüber fällt aus der Rolle, hält er doch statt Büchern lieber Maulaffen feil, sobald ein kurzer Rock an seinem Fenster vorbeitänzelt.

Beates „Top Pfuis“ für Texter und Publizisten

• rhetorische Fragen, die mit „?!“ enden
• hässliche Füllwörter wie „dabei“ oder „nämlich“ – warum schreiben Sie nicht gleich „ähem“?!
• Hauptsätze, die mit „so“ beginnen („So begab es sich also, dass ...“) – sind wir hier bei Onkel Tobis Märchenstunde?!
• der Konjunktiv mit „würde“ zur Wiedergabe indirekter Rede
• „in puncto“ und „à la“ sind keine Präpositionen, sondern Verbrechen
• Konstruktionen wie „wurden und werden“, „waren und sind“, um eine Kontinuität zu beschreiben – wofür gibt es Wendungen wie „seither“, „seit jeher“?!
• Anführungszeichen, die signalisieren sollen: Achtung, Ironie!
• Leute, die glauben, Rolltreppen seien zum Stehen da (heißen sie etwa „Stehtreppen“?!)
• Leute, die in der S-Bahn, nachdem man sich extra an das einzige offene Fenster gesetzt hat, aufstehen und es einfach schließen, am besten noch mit Leidensmiene sagen: „Es zieht!“ (Hallo! Wir sind im Zug!)
• Brustschwimmer (langsame ganz besonders, aber auch schnelle – haben Sie schon mal einen richtig kräftigen Fußtritt in die Rippen bekommen? Autsch, kann ich Ihnen nur sagen!)
• Rückenschwimmer (wenn der liebe Gott wollte, dass wir rückwärts schwimmen, hätte er uns Augen im Hinterkopf gegeben)

Abschied
Aus dem Kiez
Coaching
Das Krimi-Experiment
Dies und Das
Feierabend
Kommunikation
Kreatives Schreiben
Leben
Lost in Translation
Nachgedacht
Schnappschüsse
Singles
Termine
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren