Zu betonen wäre vielleicht noch, dass zunehmende Fettleibigkeit einerseits und krankhafter Schlankheitswahn andererseits nicht unbedingt einander widersprüchliche Entwicklungen sind, sondern (in vielen Fällen) Kehrseiten derselben Medaille: einer ungesunden Lebensweise und eines ungesunden Verhältnisses zum eigenen Körper. So gut und notwendig ich also einen ganzheitlichen Ansatz beim Abnehmen finde, so wichtig ist es auch, das Abnehmen nicht zum Ein und Alles der gesamten Existenz werden zu lassen. Die Lebensgeschichten von Magersüchtigen zeigen immer wieder, dass der Auslöser der Krankheit (nicht ihre Ursache, die ja meist ganz woanders liegt und gar nicht direkt mit Problemen rund ums Essen, Gewicht etc. zu tun hat) eine ins Extreme getriebene Diät war. Tatsächlich ist es ziemlich einfach, das Gehirn davon zu überzeugen, dass zehn Kilo runter müssen. Schwieriger wird es dann oft, nach diesen zehn Kilo aufzuhören. So schlimm war es doch gar nicht, ein bisschen Quälen stärkt den Charakter, und was für ein tolles Gefühl von Erfolg und Triumph, jeden Morgen auf die Waage zu steigen und noch ein bisschen weniger zu wiegen! Auch diese Gefahr sollte ein Coach also im Blick haben, wenn er oder sie eine Diät begleitet, und daran denken, die Motivation notfalls rechtzeitig zu drosseln bzw. umzusteuern.