Dienstag, 2. Februar 2010

Mittagspause

Eine launige Diskussion, die ich neulich in der Mittagspause führte: Hat Gott die Frau geschaffen, um den Mann zur Vernunft oder aber um den Verstand zu bringen? Dem Gründungsmythos unserer christlich-abendländischen Zivilisation zufolge stellt sich die Beweislage auf den ersten Blick erdrückend dar: Eva, die nackte Versuchung, Urmutter aller Playboy-Phantasien, noch so unschuldig und doch so verrucht, das Schlangenluder zum Anbeißen, deren plumpen Äpfeln Adam zu seinem Schaden, seiner ewigen Scham und Schande nicht zu widerstehen vermag.

Um der Wahrheit näher zu kommen, brauchen Sie gar keine feministische Bibel aufzuschlagen. Schon beim alten Luther steht es Schwarz auf Weiß. Was war es denn bitte für ein Baum, dessen Frucht Eva ihrem Lebensabschnittgefährten anbot? Eben, der Baum der Erkenntnis. Und was wäre geschehen, wenn Gott Adam die Willensstärke geschenkt hätte, Nein zu sagen? Die Menschheitsgeschichte wäre ein ewiges Delirium im Paradies geworden – zu Ende, bevor sie überhaupt beginnen konnte. Was hat Eva schließlich von ihren Verführungskünsten gehabt? Jahrtausende der Unterdrückung und patriarchalen Schreckensherrschaft.

Na also, sag ich doch. Mittagspause vorüber, zurück an den Schreibtisch.

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