Vater werden ist nicht schwer
Neulich in der Sauna.
Sie: Mensch, und euer Knirps geht jetzt schon in die Kita! Sag mal, war der eigentlich geplant?
Er: Nö, geplant nicht ... aber wir haben damals auch nicht versucht, ihn zu verhindern.
Sie: Wie lange wart ihr denn schon zusammen?
Er: Zwei Monate.
Sie: Und wie alt bist du nochmal?
Er: Ich bin jetzt 21.
Laut einer Erhebung aus dem letzten Jahr möchte die überwältigende Mehrzahl der jungen Männer in Deutschland gerne Vater werden. Sogar unser Praktikant bekennt sich dazu, dabei ist er schwul (was natürlich kein Ausschlusskriterium, aber immerhin eine zusätzliche Schwierigkeit ist). Das Scheitern ihres Kinderwunsches wird gerne uns vom Feminismus verdorbenen, karrieregeilen und vergnügungssüchtigen Frauen, die seine Erfüllung verweigern, in die Schuhe geschoben (ja, genau in jene teuren Designer-Modelle, für deren Anschaffung wir unsere Kreditkarten hemmungslos überziehen, um dann darin auf unserem langen Marsch in die Chefetagen und Aufsichtsräte über Leichen zu stöckeln).
Ich denke, es gibt jede Menge andere Gründe. Wo sind die Firmen, die so großzügige Gehälter zahlen, dass man von einem Einkommen eine Familie ernähren kann, ohne auf die monatliche Unterstützung von Großeltern, Sozialamt und Patenonkel angewiesen zu sein? Wo sind die Arbeitgeber, die bereit sind, über flexible, familienfreundliche Regelungen der Dienstzeiten nachzudenken?
Und wo ist schließlich der Staat, der kreative Lösungsansätze fördert oder wenigstens honoriert? Eine meiner Freundinnen hat ihre Stelle ihrem Mann überlassen, als sie in Mutterschaftsurlaub ging. Mittlerweile ist ihr Babyjahr fast vorbei, und sie muss und möchte wieder arbeiten, am liebsten in Teilzeit. Allerdings möchte sie ihren Mann, der sich inzwischen in der Firma gut eingelebt hat, dort ungern wieder „vertreiben“. „Warum teilt ihr euch den Job nicht?“ frage ich. „Das wäre doch ideal für alle Beteiligten.“ – „Ja, das wäre es“, seufzt meine Freundin. „Der Chef hat auch nichts dagegen, aber es geht trotzdem nicht. Das Geld würde vorne und hinten nicht reichen, und außerdem würde dann bei unserem zweiten Kind die Höhe des Elterngeldes nur an dem halben Gehalt bemessen, das wir beide beziehen würden.“
Sie: Mensch, und euer Knirps geht jetzt schon in die Kita! Sag mal, war der eigentlich geplant?
Er: Nö, geplant nicht ... aber wir haben damals auch nicht versucht, ihn zu verhindern.
Sie: Wie lange wart ihr denn schon zusammen?
Er: Zwei Monate.
Sie: Und wie alt bist du nochmal?
Er: Ich bin jetzt 21.
Laut einer Erhebung aus dem letzten Jahr möchte die überwältigende Mehrzahl der jungen Männer in Deutschland gerne Vater werden. Sogar unser Praktikant bekennt sich dazu, dabei ist er schwul (was natürlich kein Ausschlusskriterium, aber immerhin eine zusätzliche Schwierigkeit ist). Das Scheitern ihres Kinderwunsches wird gerne uns vom Feminismus verdorbenen, karrieregeilen und vergnügungssüchtigen Frauen, die seine Erfüllung verweigern, in die Schuhe geschoben (ja, genau in jene teuren Designer-Modelle, für deren Anschaffung wir unsere Kreditkarten hemmungslos überziehen, um dann darin auf unserem langen Marsch in die Chefetagen und Aufsichtsräte über Leichen zu stöckeln).
Ich denke, es gibt jede Menge andere Gründe. Wo sind die Firmen, die so großzügige Gehälter zahlen, dass man von einem Einkommen eine Familie ernähren kann, ohne auf die monatliche Unterstützung von Großeltern, Sozialamt und Patenonkel angewiesen zu sein? Wo sind die Arbeitgeber, die bereit sind, über flexible, familienfreundliche Regelungen der Dienstzeiten nachzudenken?
Und wo ist schließlich der Staat, der kreative Lösungsansätze fördert oder wenigstens honoriert? Eine meiner Freundinnen hat ihre Stelle ihrem Mann überlassen, als sie in Mutterschaftsurlaub ging. Mittlerweile ist ihr Babyjahr fast vorbei, und sie muss und möchte wieder arbeiten, am liebsten in Teilzeit. Allerdings möchte sie ihren Mann, der sich inzwischen in der Firma gut eingelebt hat, dort ungern wieder „vertreiben“. „Warum teilt ihr euch den Job nicht?“ frage ich. „Das wäre doch ideal für alle Beteiligten.“ – „Ja, das wäre es“, seufzt meine Freundin. „Der Chef hat auch nichts dagegen, aber es geht trotzdem nicht. Das Geld würde vorne und hinten nicht reichen, und außerdem würde dann bei unserem zweiten Kind die Höhe des Elterngeldes nur an dem halben Gehalt bemessen, das wir beide beziehen würden.“
Nachgedacht - Beate Brown - 29. Jan, 09:15
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