Coaching

Dienstag, 11. November 2008

Personal Life Coaching - Wenn die beste Freundin auch nicht weiter weiss

Die junge Frau ist ratlos. Sie geht abends immer öfter unzufrieden und erschöpft von der Arbeit nach Hause, ohne sagen zu können, woran genau das liegt. Eigentlich macht der Job ihr Spaß und die Kollegen sind auch alle nett. Und doch fehlt etwas. Immer wieder diskutiert sie mit guten Freunden und ihrem Mann die Frage, was zu tun sei. Etwas Neues suchen? Aber was? Und wenn es anderswo noch schlimmer wird? Vielleicht kommt sie vom Regen in die Traufe. Das wäre natürlich eine Katastrophe. Monatelang dreht sich die Frau im Kreis und sieht keinen Ausweg. Bis ihr eines Tages eine Kollegin rät, doch mal einen Coach aufzusuchen. Die Hilfesuchende ist erstaunt. Coaching ist ihr nur aus Businesszusammenhängen ein Begriff. Dass Führungskräfte oder ganze Teams gecoacht werden, weiß sie. Dass sie als Privatperson auch die Möglichkeit hat, sich professionell begleiten zu lassen, war ihr bisher jedoch nicht klar.

Dabei kann ein Coaching für Privatpersonen sehr effektiv sein und Menschen spürbar vorwärts bringen. In Zeiten, in denen wir in Beruf und Privatleben immer stärker gefordert werden, kann es sehr entlastend sein, schnell Lösungen und Klarheit zu finden, statt monate- oder gar jahrelang ein kräftezehrendes Problem mit sich herum zu schleppen.

Der Personal Life Coach fängt da an, wo Freunde nicht mehr weiter wissen und ein Therapeut noch lange nicht gebraucht wird. Er arbeitet mit lösungsorientierten Techniken, die in recht kurzer Zeit erstaunliche Veränderungen bei seinen Kunden auslösen können. Vor allem geht es darum, Menschen die Augen für eigene Fähigkeiten und Stärken zu öffnen und sie zu ermutigen, Hindernisse zu überwinden. Vielleicht sehnen sie sich schon lange danach, ihrem Leben mehr Erfüllung zu geben. Sie hegen heimliche Träume, wissen aber nicht, wie sie es schaffen können, diese Realität werden zu lassen. Sie stehen sich immer wieder mit ihren eigenen Ängsten und Minderwertigkeitsgefühlen selbst im Weg und sind daher weder beruflich noch privat so erfolgreich, wie sie es gerne wären. Der Personal Life Coach ermutigt, stärkt, öffnet neue Horizonte. Er vollbringt keine Wunder, aber er gibt Impulse, die seine Kunden zum Umdenken bringen.

Ein Personal Life Coach ist aber auch beim Lösen von Konflikten mit Kollegen, Freunden oder Familienmitgliedern hilfreich. Konflikte entstehen meistens durch eine schlechte Kommunikation. Wir hören einander nicht richtig zu, verstehen den anderen falsch, und auf einmal kommt es wegen Nichtigkeiten zum Streit. Manchmal versteht man später selbst nicht mehr, was einen da so aufgeregt hat. Wenn es ganz schlecht läuft, verhärten sich die Fronten dauerhaft, eine Freundschaft zerbricht, eine Partnerschaft gerät in die Krise, Mutter und Sohn gehen einander aus dem Weg. Der Coach bringt seine Kunden dazu, sich in den anderen hinein zu versetzen, zu erkennen, was schief gelaufen ist und ermutigt die Konfliktpartner dazu, wieder aufeinander zuzugehen.

Oft ist es so, dass während des Coachings ganz andere Themen auf den Tisch kommen als ursprünglich geplant. So musste die junge Frau in meinem Eingangsbeispiel erkennen, dass ihre Unzufriedenheit gar nicht am Job lag, sondern daran, dass sie sich in ihrem Leben ständig unter Druck fühlte. Sie hatte das Gefühl, es immer allen recht machen zu müssen, ihren Kollegen, ihrem Mann, ihren Eltern, den Schwiegereltern. Als ihr das klar wurde und sie einen Weg fand, ihre eigenen Bedürfnisse deutlicher einzufordern, hatte sie auf einmal auch wieder Spaß an ihrer Arbeit. So einfach kann es sein. Und doch so kompliziert.

Wer auf der Suche nach einem Personal Life Coach ist, kann im Internet nach Adressen recherchieren. Das Angebot ist jedoch leider nicht nur groß, sondern auch sehr unübersichtlich. Sie sollten darauf achten, dass der Coach eine systemische Ausbildung absolviert hat und darauf spezialisiert ist, persönliche Themen zu bearbeiten. Lassen Sie sich ansonsten von Ihrem eigenen Gefühl leiten. Was ist Ihnen wichtig? Worauf legen Sie Wert? Letzten Endes ist auch die persönliche Sympathie ganz wichtig. In der Regel können Sie daher oft ein unverbindliches und kostenloses Kennenlerngespräch vereinbaren und müssen erst danach entscheiden, ob Sie sich auf die Arbeit mit diesem Coach einlassen möchten. Weitere Informationen erhalten Sie auch hier bei mir.

Mittwoch, 22. Oktober 2008

TV-Coaching

Ich schaue mir ja den Restauranttester Rach ganz gerne an. Der bringt vieles immer so schön auf den Punkt und sagt den Leuten klipp und klar, warum sie keine Kunden kriegen. Ich schüttele den Kopf über diese Frau, die sich so gar nicht helfen lassen will und frage mich, wieso die eigentlich ein Restaurant betreibt, wenn sie weder kochen kann noch in der Lage ist, ihre Küche vor dem allerschlimmsten Chaos zu bewahren. Und wieso ein Ehepaar von der Tiermedizin in die Gastronomie wechselt, obwohl beiden jedes Gespür für eine gute Kommunikation mit den Gästen abgeht, bleibt mir auch ein Rätsel. Doch als der Rach sich von den beiden verabschiedet, indem er noch mal genau auf dieser Schwäche herum reitet, da tun sie mir ganz schön leid. Schließlich können sie sich nicht einfach aus dem Staub machen, sondern werden vor einem Millionenpublikum mit ihren größten Schwächen und Fehlern konfrontiert.

Mit seriösem Coaching, das immer auch auf strikter Verschwiegenheit Seitens des Coaches basiert, hat das natürlich nichts zu tun. Und doch ist Coaching im Fernsehen zur Zeit enorm populär. Auf allen Kanälen, auch den öffentlich-rechtlichen, gibt es Doku-Soaps, die Lebenshilfe anbieten. Der Finanz-Coach durchleuchtet das Zahlendesaster gescheiterter Geschäftsleute, der Ernährungs-Coach hilft beim Abnehmen, der Liebes-Coach begleitet Paare, die in der Krise stecken.

Was von dieser öffentlichen Form der Coachingarbeit zu halten ist und wie sie sich von der echten Coachingarbeit unter Ausschluss der Öffentlichkeit unterscheidet, erklärt der Coach und Trainer Olaf Tendera in einem interessanten Interview. Dem ist nichts hinzu zu fügen.

Montag, 20. Oktober 2008

Das liebe Geld

Heute fragt mich unser Praktikant plötzlich, während er an der klapprigen Kaffeemaschine herum werkelt:
„Was kostet eigentlich so ein professionelles Coaching?“
Ich finde es ja nett, wenn der Praktikant mal Initiative zeigt und sich für unseren virtuellen Laden hier interessiert. Also schaue ich vom Rechner hoch und sage:
„Na, das kommt ganz drauf an.“
„Worauf denn?“
„Auf den Coach und auf den Kunden natürlich. Erfahrene, gut gebuchte Coaches können mehr verlangen als Anfänger. Und ein Privatkunde muss natürlich nie so viel bezahlen wie eine Firma.“
„Also, angenommen, ich möchte mal einen Coach in Anspruch nehmen. Was muss ich dann zahlen?“
„So zwischen 70 und 150 Euro pro Stunde.“
Ein lautes, metallisches Scheppern legt den Verdacht nahe, dass ich zukünftig wohl von Kaffee auf Tee umsteigen muss. Oder haben etwa meine Worte den Praktikanten umgehauen? Es ist jedenfalls verdächtig still auf der anderen Seite des Büros. Doch dann kommt ein lautes: „Puh!“ Und anschließend:
„Das ist ja totaler Wucher. Wer soll denn das bezahlen?“
„Du, wenn du es dir wert bist.“
„Hä?“
„Na, es geht doch selten darum, dass man gar kein Geld hat, sondern darum, wofür man es ausgeben will. Was hat zum Beispiel dein MP3-Player gekostet?“
Der Praktikant zuppelt an den Kopfhörerkabeln herum, die aus seiner Hosentasche baumeln.
„150 Euro.“
„Das wären schon zwei Coachingstunden bei einem günstigen Coach.“
Mein Blick fällt auf seine Markenturnschuhe.
„Und was haben die gekostet?“
„100 Euro.“
„Macht eine Coachingstunde.“
Ich rechne weiter:
„Für Konzertkarten großer Stars gibt man schnell mal 100 Euro aus. Eine Markenjeans kostet auch locker so viel. Und wenn du in Urlaub fährst, sind 500 Euro gar nichts. Du kannst also überlegen, was dir wichtiger ist: Deine Motivation zu stärken, um beruflich endlich mal etwas anderes als Praktikant zu sein – oder Monat für Monat dein Geld für Statussymbole und Vergnügen auszugeben. Das eine stillt kurzfristige Bedürfnisse, das andere verändert dein Leben möglicherweise nachhaltig. Um dir ein Coaching leisten zu können, musst du also in diesem Jahr nur ein Paar Schuhe weniger kaufen, nur drei statt vier Wochen verreisen, die alte Jeans noch etwas länger auftragen und den neuen Computer erst im nächsten Jahr anschaffen, dann passt das schon.“
Der Praktikant vertieft sich in die Innereien der Kaffeemaschine. Als er wieder auftaucht, sagt er:
„Trotzdem finde ich 100 Euro für eine Stunde Wucher.“
„Was glaubst du wohl, was wir bezahlen müssten, wenn wir die Kaffeemaschine in Reparatur geben würden? Oder wenn du mal eine juristische Beratung einholen müsstest? Was kostet eine professionelle Zahnreinigung? Oder ein Friseurbesuch mit Haarfärben und allem Pipapo? Handarbeit ist teuer. Und Qualität hat ihren Preis, das war schon immer so und wird auch in Zukunft so sein. Und wenn ein Coach 100 Euro dafür verlangt, dass er seine ganze Kreativität und Lebenserfahrung zur Verfügung stellt und sich eine Stunde lang mit voller Konzentration seinem Kunden widmet, die Steuern und die Büromiete abzieht, seine Vor- und Nachbereitungszeit noch mit einberechnet – dann bleibt am Ende nicht mehr viel übrig. Also, Wucher ist was anderes, finde ich.“
Schweigen. Dann höre ich ein leises Zischen. War das der Praktikant? Nein, die Kaffeemaschine. Dieser Teufelskerl hat es tatsächlich geschafft, die alte Kiste wieder zum Laufen zu bringen. Er bringt mir sogar eine Tasse dampfenden Espresso an den Tisch. Ich bin begeistert. Im Hinausgehen dreht der Praktikant sich kurz um:
„Übrigens – wir sollten noch mal über mein Gehalt sprechen.“
„Wieso das denn? Du hast doch grade erst angefangen.“
„Stimmt, aber wie du selbst so schön sagst: Qualität hat ihren Preis.“

Donnerstag, 9. Oktober 2008

Coaching - ja und?

Finden Sie diesen ganzen Coaching-Kram auch höchst verwirrend? Jeder behauptet ja mittlerweile, Coach zu sein. Ihr Friseur wird auf einmal zum Styling-Coach, der Hausarzt gibt sich als Gesundheits-Coach aus, die Yogalehrerin heißt plötzlich Wellnesscoach und die Berufsberaterin nennt sich Job Coach. Und dann gibt es noch den Business Coach, den Konflikt Coach, den Personal Life Coach, den Führungskräftecoach, den Singlecoach – um nur einige Wenige zu nennen.

Und Sie wissen nicht mal, was ein Coach eigentlich ist. Dass der Fußballtrainer plötzlich Coach heißt, begreifen Sie noch am ehesten. Das kennt man schließlich aus den amerikanischen Filmen. Aber sonst?

In der ursprünglichsten Wortbedeutung ist der Coach ein Kutscher. Er steuert die Kutsche souverän über holprige Straßen und matschige Wege und bringt seine Fahrgäste sicher an ihr Ziel. Heute ist die Bedeutung so uneinheitlich wie die Schreibweise, die man verwendet. Mal wird der Coach mit Bindestrich an ein Substantiv gehängt, mal schreibt man die beiden Wörter zusammen, mal getrennt. Und auch die Ausbildungswege, die zum zertifizierten Coach führen, könnten unterschiedlicher nicht sein.

Ein Coach ist ein Berater, ein Trainer und gleichzeitig keins von beiden und noch viel mehr. So unterschiedlich sie auch ausgerichtet sind, eins haben alle seriösen Ausbildungen gemeinsam: Sie vermitteln den zukünftigen Coaches Techniken, mit denen sie Einzelpersonen oder Teams beim Finden eigener Lösungen unterstützen können. Die Idee, die dahinter steht, ist simpel: Wenn Sie ein Problem haben, so kennen Sie die Lösung dazu eigentlich schon. Sie kommen nur manchmal nicht gleich drauf, weil Sie in alten Mustern verhaftet sind („Das habe ich schon immer so gemacht.“), frühere Misserfolge Sie blockieren („Das geht jedes Mal schief, so sehr ich mich auch bemühe.“) oder Sie aus anderen Gründen blind für Ihre eigenen Potenziale geworden sind. Der Coach öffnet Ihnen den Blick für Ihre eigenen Talente und Ressourcen. Für ihn sind Ihre Probleme nicht wichtig. Es geht ihm vor allem um Lösungen, d.h., er sieht vorwärts, nicht rückwärts und arbeitet ganz zielorientiert. Das macht ein Coaching so effektiv und vor allem im Businessbereich immer populärer. Schnelle Lösungen müssen her, wenn es in der Abteilung kriselt und die Mitarbeiter immer unproduktiver werden.

Aber auch im Privatbereich erfreut sich das Coaching wachsender Beliebtheit. Die Anforderungen im Alltag stressen viele Menschen zunehmend. Im Job sind Sie unter Druck geraten und nun gibt es auch noch schlechte Stimmung in der Partnerschaft. Sie fühlen sich ausgelaugt und wissen einfach nicht mehr weiter. Manchmal fehlt Ihnen jedoch nur ein kleiner Impuls, der Ihr Leben wieder in Schwung bringen kann. Bisher gab es kaum Möglichkeiten, um sich diese Impulse auf professioneller Ebene zu holen. Bei einem Psychotherapeuten sind Sie fehl am Platz, denn so tief gehen Ihre Probleme ja gar nicht. Vielleicht sind Sie der Kirche verbunden, dann hilft gelegentlich ein seelsorgerliches Gespräch mit einem Pastor. Oder Sie hoffen auf Hilfe im Freundes- und Familienkreis. Doch manchmal fehlt nahe stehenden Menschen ein klarer, objektiver Blick und der nötige Abstand zum Thema. Hier setzt der Coach an. Er kommt von außen, ist absolut verschwiegen, arbeitet professionell und zielorientiert. Oft reichen wenige Stunden, um ein Umdenken im Kopf auszulösen und Klarheit über die eigene Situation zu erlangen.

Wodurch sich ein guter Coach auszeichnet und wo man ihn findet, lässt sich nicht pauschal beantworten. Es hängt ganz davon ab, was Sie suchen und welche Arbeitsweise Ihnen angenehm ist. Ich werde darauf in späteren Beiträgen ausführlicher eingehen und in diesem Blog auch einzelne Methoden vorstellen, damit Sie sich eine genauere Vorstellung von dem breiten Angebot machen können, mit dem der Markt überflutet wird. Es gibt mittlerweile zahlreiche Berufsverbände, die jedoch mehr für den Coach und weniger für seinen Kunden gedacht sind. Außerdem haben sie vor allem Firmen und weniger Privatpersonen im Blick. Dennoch hier drei Links für erste, weiterführende Informationen.

Coaching-Lexikon

Deutscher Verband für Coaching und Training

Deutscher Bundesverband Coaching

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Coaching
Das Krimi-Experiment
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