Schadenfreude

Schadenfreude ist bekanntlich eine so urdeutsche Eigenschaft, dass sie sich – ähnlich wie „Blitzkrieg“, „Gemütlichkeit“ und „Angst“ – nicht übersetzen lässt und das Englische sie als Lehnwort übernommen hat. Für eine mit der Schadenfreude eng verwandte Haltung zum Leid eines Anderen, indem man sich darüber nicht freut, sondern lautstark sein aufrichtiges Bedauern bekundet, fehlt auch dem Deutschen ein adäquates Wort. „Mitleid“ trifft es noch am ehesten, aber auch nicht punktgenau. Wenn mich meine Mutter im Büro anruft und sagt: „Ach, mein armes Kind, dass du bei so schönem Wetter den ganzen Tag arbeiten musst!“, wenn mir eine Freundin mailt: „Mensch, wie schade für euch, dass euer Urlaub schon wieder vorbei ist“, dann ist das lieb gemeint, ganz bestimmt. Trotzdem könnte ich die Wände hochgehen! Beinahe wäre mir eine ordentliche Portion Schadenfreude lieber: Dann hätte wenigstens eine von uns was, worüber sie sich freuen könnte.

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