Über mich - Der Praktikant

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                                 Foto: Beate Brown

Aha, ich bin also ein wandelndes Klischee? Na, kein Wunder – schließlich bin ich der Fantasie von zwei kinderlosen Frauen um die Vierzig entsprungen. (Für ihr Alter sind meine Chefinnen voll cool, aber trotzdem.) Aber gerne hört man so was natürlich nicht, sind heutzutage doch Alleinstellungsmerkmale gefragt, um bewerbungstechnisch überhaupt eine Chance zu haben. Nicht mal einen Namen haben die beiden mir gegönnt. Für sie bin ich wohl der Inbegriff der „Generation P“, jener unerschöpflichen Ausbeute an gut ausgebildeten Arbeitskräften, die bereit sind, jahrelang für wenig bis gar keine Kohle Vollzeit oder noch mehr zu malochen, um wenigstens einen großen Zeh auf die Karriereleiter zu bekommen.
Ich kann und will mich aber nicht damit abfinden, mein Leben lang „der Praktikant“ zu bleiben! Avatare sind auch nur Menschen, und alle Menschen haben Träume. Aufgewachsen in einer Gesellschaft, in der immer mehr kommuniziert und immer weniger miteinander geredet wird, sehne sogar ich mich unter meinem sorgfältig gepflegten „Scheiß drauf!“-Image insgeheim nach Sicherheit und Geborgenheit – ja, auch in finanzieller Hinsicht! Was soll verdammt noch mal „spießig“ daran sein, wenn man nicht die nächsten sechzig Jahre am Rande des Existenzminimums darben will? Vor allem wünschte ich mir, dass es doch ein richtiges Leben im falschen gäbe. Denn manchmal scheint mir, wir leben in einer ganz schön verkehrten Welt.

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