Donnerstag, 3. März 2011

Schreibblockaden

Kennen Sie das? Sie müssen einen Auftragstext schreiben, der Termin ist knapp, aber das Thema toll, und darum freuen Sie sich auf das Projekt. Sie haben schon eine vage Ahnung, wie der Text aussehen soll und gedanklich bereits den Schlusspunkt gesetzt. Aber dann plötzlich – totale Leere im Hirn. Sie sitzen vor Ihrem Computer und befassen sich gedanklich mit tausend Dingen, nur nicht mit diesem verflixten Text. Sie surfen ein bisschen durchs Netz, schauen, was Ihre Facebook-Kontakte so treiben, senden ein paar Nachrichten bei Twitter ab, lesen die aktuellsten Meldungen in den Online-Ausgaben der Zeitungen. Sie holen sich noch einen Kaffee, plaudern mit den Kollegen, oder, wenn Sie im Home Office sind, telefonieren mit ein paar Freunden. Der Vormittag vergeht, Zeit fürs Mittagessen. Aber Ihnen ist der Appetit vergangen. Denn da liegt immer noch dieser Auftrag auf Ihrem Schreibtisch, und allmählich wird die Zeit eng. Irgendwann setzten Sie sich sehr widerwillig an den Rechner, ringen sich unter Qualen ein paar Sätze ab, löschen alles wieder und stellen mit wachsender Verzweiflung fest, dass nichts mehr geht. Sie haben eine totale Schreibblockade.

Es gibt gute Bücher mit vielen tollen Tipps, wie man solche Blockaden überwindet. Eins habe ich hier schon mal vorgestellt. Nur, in dem Moment, in dem Sie mit leerem Kopf vor dem Rechner sitzen, nützen Ihnen diese Bücher wenig. Da benötigen Sie sofort Hilfe. Ein guter Trick, wie man solche Blockaden überwinden kann, besteht darin, erst mal etwas ganz anderes zu schreiben, als das, was man schreiben muss. Auf diese Weise ist auch dieser Blogeintrag entstanden … Müssen ist immer mit Zwang verbunden, und Zwang tötet jede Kreativität. Das, was wir freiwillig und zum Vergnügen machen, geht uns hingegen viel leichter von der Hand. Darum mein Tipp: Schreiben Sie zum Warmwerden etwas völlig anderes. Die kleinen Twitter-Meldungen sind schon mal gar nicht so verkehrt – sofern Sie dann nicht für die nächsten drei Stunden bei Twitter hängen bleiben … Schreiben Sie einen Blogtext. Oder etwas, das niemand zu lesen bekommt, das nur als Fingerübung dient. Wenn Sie damit fertig sind, machen Sie bewusst eine Pause. Gehen Sie an die frische Luft, bewegen Sie sich ein wenig. Bewegung in jeder Form regt unsere Gehirnzellen an. Mir kommen immer grandiose Ideen bei langen Spaziergängen an der Elbe. Wo werden Sie besonders kreativ? Finden Sie es heraus!

In den nächsten Wochen werde ich hier in loser Folge Themen anbieten, die sich gut für kleine Fingerübungen zwischendurch eignen – oder auch für größere Schreibübungen. Ob nur ein paar Zeilen auf einen Zettel gekritzelt oder eine ganze Kurzgeschichte – was daraus wird, ist nicht wichtig. Es geht nur darum, dass Sie in Schreibfluss kommen. Deshalb sollen diese Themen auch nur als Anregung dienen. Vermutlich fallen Ihnen viel bessere ein, bei denen Sie sofort anfangen zu sprudeln. Machen Sie sich solche Sprudel-Themen in Notzeiten zunutze! Sie können sehr hilfreich sein.

Abschied
Aus dem Kiez
Coaching
Das Krimi-Experiment
Dies und Das
Feierabend
Kommunikation
Kreatives Schreiben
Leben
Lost in Translation
Nachgedacht
Schnappschüsse
Singles
Termine
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren