Donnerstag, 23. April 2009

Halbjahresbilanz

Ein Firmenblog wie die Knotenpunkte ist Aushängeschild, Visitenkarte, ist regelmäßig wechselnde Schaufenster-Deko, die Passanten wie Stammkunden neugierig machen soll, was in dem Laden dahinter so getrieben und vertrieben wird. Es richtet sich an Kollegen, Geschäftspartner, Kunden und Freunde des Hauses – eben an alle, die gerne ab und an nachlesen, was wir machen und wie es uns geht. Darüber hinaus soll aus den Knoten, die hier geknüpft werden, mit der Zeit ein Netzwerk zum Erfahrungsaustausch und gegenseitiger Unterstützung entstehen. Denn wer selbstständig oder freiberuflich arbeitet, kennt das Gefühl, manchmal im luftleeren Raum zu schweben: bloß nicht nach unten schauen, sonst verliert man sofort die Balance und stürzt ins Bodenlose! Wer dagegen ein solches Netz spannt, schafft sich wenigstens eine Illusion von Sicherheit und Vertrauen.

Dass Blogs im besten Fall ein Eigenleben entwickeln, wussten wir schon. Dennoch sind wir immer wieder überrascht, welche Texte kommentiert werden und welche nicht. Und wir hätten uns kaum träumen lassen, wie wunderbar die Knotenpunkte zum virtuellen Rückzugsraum taugen, in den wir uns flüchten, wenn es da draußen in der Echtzeit gerade allzu ungemütlich ist. Wie oft haben wir schon geseufzt: „Ach, wäre das schön, wenn es den Praktikanten wirklich gäbe!“ Von seinem leckeren Kuchen mal ganz zu schweigen. Dann Prakti-noch-schicker
könnten wir ihn – den Praktikanten, nicht den Kuchen – einfach etwas seriöser einkleiden (siehe Bild) und auf Kundenakquise schicken. Oder er könnte manch andere Botengänge für uns erledigen – von Recherchen in der Staatsbibliothek bis zu den Schikanen beim Zollamt, wenn unsere Auslandspost mal wieder auf bürokratische Abwege geraten ist.

Längst sind die Knotenpunkte zugleich Spielwiese, auf der wir uns nach Herzenslust austoben, und Arbeitsalltag, wie wir ihn uns wünschten, ein Ideal-Büro sozusagen: konstruktiv, kreativ, kooperativ. Niemand verstößt gegen die Hausordnung, niemand wird gemobbt, wir zahlen für unsere behaglichen Räumlichkeiten weder Miete noch Telefon- und Stromrechnungen, haben nur interessante Projekte wie das Krimi-Experiment oder die Wortschmiede und zufriedene Kundinnen wie Frau M.

Besonders am Anfang haben wir viel diskutiert: Was wollen wir eigentlich? Für welches Zielpublikum schreiben wir, welche Themen eignen sich, wie sollen sie aufbereitet werden? Auf ein paar Kriterien konnten wir uns schnell einigen: An einem reinen Mitteilungsportal für geschäftlich Relevantes wäre uns schnell die Freude vergangen. Allzu Privates und Persönliches gehört ebenso wenig hierher – daran habe ich mich nie so streng gehalten wie Frau Burkhardt, die freilich als Chefin und vor allem als Coach viel exponierter ist, während ich mich den lieben langen Tag hinter meinem Bildschirm verkrieche. Außerdem haben wir uns stets bemüht, ein möglichst breites Spektrum abzudecken – um uns als weltoffene Menschen mit vielseitigen Interessen und Begabungen auszuweisen, aber auch um Laufkundschaft anzulocken, die zufällig beim Googeln hier vorbeikommt. Bei uns werden Sie fündig, ob Sie nun Terminhinweise, Lektüre- und Konzertempfehlungen oder Anekdoten vom Marathontraining suchen.

Gut geschrieben muss es sein, auch das stand für uns fest: Schließlich käme niemand auf den Gedanken, uns zum Texten, Lektorat oder Übersetzen anzuheuern, wenn es uns nicht gelänge, unseren Internetauftritt mit anspruchsvollen, ansprechenden Beiträgen zu bestücken. „Gehobener Kolumnenstil“, so formulierten wir damals unser Leitbild. Was Sie hier allerdings noch nicht finden, ist eine Antwort auf die Frage: Was ist darunter zu verstehen? Wie schreibt man eigentlich eine Kolumne? Das ist, wie wir zugeben, ein großes Manko, das wir baldmöglichst beheben sollten. Denn ausgerechnet auf den Text mit diesem Titel erhalten wir immer wieder viele Zugriffe.

Abschied
Aus dem Kiez
Coaching
Das Krimi-Experiment
Dies und Das
Feierabend
Kommunikation
Kreatives Schreiben
Leben
Lost in Translation
Nachgedacht
Schnappschüsse
Singles
Termine
Profil
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