Freitag, 9. Januar 2009

Ist die Welt noch zu retten?

Liebe Leser, bitte verzeihen Sie mir ausnahmsweise einen reichlich frivolen Beitrag zu einem Thema, das ich an sich durchaus ernst nehme.

Neulich in der Feinkostabteilung eines Kaufhauses meines Vertrauens. Statt David Foster Wallaces Rat zu folgen und mir vorzustellen, die anderen Leute in der Schlange, ganz zu schweigen von der transusigen Kassiererin, wären Menschen wie Sie und ich, vertiefte ich mich in den Inhalt einer Tiefkühltruhe voller Produkte eines bekannten US-amerikanischen Eisherstellers. „Making Poverty History“, stand auf einem der Becher, und damit war meine Kaufentscheidung schon getroffen. Wenn ich durch den Kauf eines Luxusartikels mit unverschämtem Kaloriengehalt und fragwürdiger Ökobilanz die Armut aus der Welt schaffen kann, bin ich doch sofort dabei! Zumal ein Blick in meinen Einkaufskorb mir bestätigte, dass ich schon auf einem ganz guten Weg war: eine Flasche Rotwein, ein Glas Honig aus fairem Handel (mit wem eigentlich – den Bienen?) und kontrolliert biologischem Anbau, ein Vitaminbrot sowie verschiedene Leckereien von der Käse- und Antipasti-Theke, Gesamtwert knapp 50 Euro. Armut (und sei‘s nur die eigene) abzuschaffen, indem man sie einfach ignoriert, ist auch eine Lösung.

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